Einerseits begann mein Leben durch das Abspielen karmischen Dramas (Brand im Krankenhaus, Familienkonstellation mit dramatischem Mord an einem Familienmitglied, …). Gleichzeitig wirkte die Wahl, mein/das Selbst kennenlernen und erkennen zu wollen. Hierdurch entstanden in mir zunehmend die Fragen, weshalb bestimmte Themenkonstellationen mir besonders häufig begegneten, wie ich diese durch mein unbewusstes Festhalten immer wieder entstehen lasse und wie ich sie loslassen kann. Mit der Zeit wuchs in mir die Wahl mir selbst näher zu sein und das, was ich in Wahrheit bin, kennenlernen zu wollen.

Begleitet wurde der Weg vor allem durch Abuna Semai, Laura, eine Gruppe strebsamer Meditierender, intensiv dem Selbst gewidmeten Zeiträumen und Erfahrungen aus der Meditation. Nachhaltig beeindruckend waren für mich:

-Der Verlust von viel Scham durch Sonnenmeditation und das zunehmende, innere Strahlen grundloser Freude

-Begegnung und Verabschiedung einer kompetenten, für Hass in mir zuständigen Wesenheit durch SAM II mit sofortig verändertem Spiegel meiner Umwelt

-Karmische Einsichten (z.B. in welchen Leben ich bereits Sonnenmeditation praktiziert habe)

-Erleben und Wählen gelebter Qualitäten (vor allem durch Laura) wie Güte, Dankbarkeit, die Bedeutung von Vergebung, Genuss und Gemütlichkeit

-Mich zu fragen, wie ich leben wollen würde, wäre ich der einzige Mensch auf der Erde und Glücklichsein auch im Alleinsein zu leben, wofür vor allem Vipassana nach S.N. Goenka für mich bedeutsam war

-…

sowie die Erkenntnis, weshalb ich auf der Erde bin und einige Jahre später, wer ich innerhalb der Schöpfung bin und daraufhin die Frage, „wo ich denn vorher war“ und „was das Selbst ist“. Ein erstes Spüren hiervon, verbunden mit einem „liebenden Sog in die Heimat“, begann nach einer intensiven Zeit nach dem Herzvipassana, sowie den Workshops „Gottmensch Aufrichtung“ (Abuna Semai)  und „Gelebte Meditation“ (Laura). Dies brachte in mir den über Leben andauernden Willen zum Ego und einhergehende Themen zum zum Vorschein, deren (Er)Lösung mich nun seit zwei Jahren beschäftigen und mich gerade in der Entwicklung von Geduld, Hingabe, Beharrlichkeit und bewusster Aufrechterhaltung von Stabilität fordern.

Die Erkenntnis dessen Wer ich bin innerhalb der Schöpfung öffnete mir die Augen dafür, weshalb es für mich wichtig war „im Drama verlorene Erfahrungen“ gemacht zu haben, wie sich die Wirkung anfühlt und wo diese in miniklein in meinem Leben immer wieder durchschien.

Durch das Kennenlernenwollen des „werbinich?“ und „warum bin ich hier?“ habe ich innerhalb der Gesellschaft einen Beruf gewählt, der der Wirkung des „werbinich?“ in sehr bedingter Weise am nächsten kommt und im Kleinen immer wieder durchscheint: die Liebe im Begleiten menschlichen Dramas bei Sucht, Gewalt, emotionaler Verletzung, psychischer Erkrankung, Trauma, Kindeswohlgefährdung, sozialen Konflikten, … Hierdurch fällt es mir leicht zu sehfühlen, woher ein Drama stammt, welche Funktion es übernimmt, wo an dem Konstrukt festgehalten wird, was der Teil eigentlich braucht, wie der Anteil nach Erlösung sucht und dabei oft das Essentielle übersieht … so erfüllend dies nach „Leben der Sinnlosigkeit“ für mich ist, ist dies doch noch weit entfernt vom Leben des Kerns wer ich bin. Mein Alltag zeigt mir selbst immer wieder auf, wie schnell wir Dramaverliebten die selbst auferlegten Spiele ständig vor die Liebe stellen und wie ein Lösen und dem Herzen hingeben doch so leicht sein könnte (kann), erkennen wir, wofür die Spiele eigentlich dienen und wir uns -dies liebend mitnehmend- von Neuem auf das Selbst ausrichten.

“Stein um Stein reißt die Mauer ein, die dachte, mich beschützen zu müssen.
Liebe beginnt wieder zu fließen, deren Wege ich zu kontrollieren versuchte.”

“Vom schwarzen Licht gesehen
zerfallen alle meine Rollen
Auch die, von denen ich bisher nicht wusste,
dass ich sie spiele
Und nichts mehr ist schöner
als ich selbst zu sein”